proRWTH hat auch 2024 eine besonders erfolgreiche studentische Initiative gefördert: Das iGEM-Team 2024 der RWTH Aachen.

iGEM (international Genetically Engineered Machines“ competition) ist ein internationaler Wettbewerb der synthetischen Biologie. Jedes Jahr treten über 400 Teams aus der ganzen Welt gegeneinander an, um den Grand-Prize beim Grand Jamboree, der finalen Feier in Paris, zu gewinnen. Seit 2014 nimmt jedes Jahr ein Team der RWTH erfolgreich an diesem Wettbewerb teil. Das gemeinsame Ziel aller Teams ist die Entwicklung von Lösungen für aktuelle Probleme z.B. in der Medizin, der Industrie oder der Umwelt mit Hilfe von synthetischer Biologie.

Das iGEM-Team bestand 2024 aus 20 Studierenden verschiedenster Fachrichtungen und Disziplinen. Ziel des Projektes „OncoBiotica“ war es, einen neuen Ansatz in der Krebstherapie zu entwickeln, der auf die spezifischen Mikroorganismen in der Tumorumgebung abzielte. Durch diese neuartige Strategie sollen mehr Menschen von einer zielgerichteten Behandlung mit lokalisierter Wirksamkeit profitieren können. Ähnlich wie bereits etablierte Prodrug-Therapien verwendet OncoBiotica einen zweiphasigen Wirkmechanismus. Zunächst wird ein Fusionsprotein in den Körper eingebracht, das an eine tumorassoziierte Mikrobe bindet und sich im Tumorgewebe anreichert. In der zweiten Phase wird ein Prodrug systemisch verabreicht. Dieses Prodrug wird dann im Tumorgewebe durch das Fusionsprotein in ein Chemotherapeutikum umgewandelt, wo es lokal wirksam wird. Im Rahmen des iGEM-Wettbewerbs wurde der kolorektale Krebs (CRC) und das damit verbundenen Fusobacterium nucleatum als Modellsystem genutzt. Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren möchten, besuchen Sie die Website: https://2024.igem.wiki/aachen/. Teil der Projektbewertung war auch die Erstellung eines Promotion- und Präsentationsvideos. Ein Link zu beiden Videos befindet sich am Ende.

Bei der Preisverleihung am 26.10.24 wurde das iGEM-Team Aachen für OncoBiotica mit einer Gold-Medaille ausgezeichnet und gehörte zu den Top Ten Teams. Außerdem erreichte das diesjährige Team in der Gesamtwertung „Overgrad“ den zweiten Platz (First Runner Up). Damit hat es das iGEM-Team 2024 zum zweiten Mal als Aachener Team unter die sieben Wettbewerbsfinalisten auf den Grand-Prize geschafft. Zudem erhielt das Team den Preis für das Village „Best Oncology Project“ und die Special Prizes „Best Education (Overgrad)“ für ihr Education Projekt „Alphafold Decoded“ und „Best Hardware (Overgrad)“ für ihr Hardware-Projekt „MAIK – Microfluidic Absorption Intensity Kit“. Nominiert wurde iGEM Aachen 2024 außerdem für die Special Prizes „Best New Basic Part (Overgrad)“, „Best Presentation (Overgrad)” und „Best Wiki (Overgrad)“.

Die großzügige Unterstützung von proRWTH hat maßgeblich zum Erfolg des diesjährigen iGEM-Teams beigetragen. Dank der Förderung konnten alle 20 Teammitglieder zum Grand Jamboree reisen und die Preise persönlich entgegennehmen.

Text: iGEM-Team Aachen
Bildquelle: iGEM Foundation und Justin Knight